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1 Ergebnis für EKTOM gefunden

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Beiträge mit dem Tag ektom auf The Next Generation Sfs3riw5Thema: Land unter
Invictus

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Suchen in: Inplay   Beiträge mit dem Tag ektom auf The Next Generation EmptyThema: Land unter    Beiträge mit dem Tag ektom auf The Next Generation EmptyMi Feb 01, 2017 8:24 pm
Schamanen waren seltsame Wesen. Diese Meinung vertrat wohl nicht nur Invictus. Sie waren angeblich die Schnittstellen zwischen der spirituellen Welt und der Realität, doch wenn man den grauen Hengst fragte, dann waren sie nicht mehr als Spinner. Früher in seiner alten Herde gab es keine Schamanen, denn auch in den Augen seines Vaters Commodus war diese ganze Esoterik nichts mehr als Stuss.
Dennoch schienen die Pferde in diesem Teil des Landes auf die sprituellen Pferde zu vertrauen, so hatte Invictus es zumindest einmal beobachtet. Auch ihm war ein Schamane begegnet und hatte ihn vor einem bevorstehenden Unwetter gewarnt und gesagt, er solle sich in zur Höhle der Schamanen begeben, um dort unterschlupf zu suchen. Zuerst hatte er es nicht geglaubt. Doch nun wurde die Wolkendecke am Horizont immer dichter und düsterer und mittlerweile hatte es auch begonnen, leicht zu regnen.
Er kannte sich noch nicht sehr gut in dieser Region aus, doch eigentlich war alles hier sehr einfach strukturiert. Auch wenn ihn vom Utakaro, dem Berg, wo sich die Schamanenhöhle laut des Esoterikfanatikers, der ihm begegnet war, befand, einige Kilometer trennen, so wusste er dennoch, dass er noch heute dort ankommen würde.
Invictus wusste auch, dass sich ein großer See vor besagtem Berg befand, der vom Wasserfall Utaka mit frischem, glasklaren Wasser gespeist wurde. Bevor er in der Höhle Unterschlupf suchen würde, würde er sich dort noch einmal mit dem lebenswichtigen Elixier volltanken - nicht, dass er glaubte, dass er bei den Schamanen verdursten würde. Der See befand sich eigentlich nicht auf der Route, denn Invictus kam aus dem Osten, doch er beschloss nichtsdestotrotz, einen Abstecher dorthin zu machen.
Aktuell befand er sich am Rande des Waldes, den die heimischen Herden Ektom nannten. Invictus war niemals tief in den Wald hineingegangen, denn die vielen, eng beieinander stehenden Bäume ließen wenig Licht durch ihr dichtes Blätterdach. Doch hier hatte man als Einzelgänger seine Ruhe, denn das Heulen der Wölfe, das vor allem des Nachts aus dem Wald drang, schreckte viele der Pferde ab. Nur einmal hatte Invictus es mit einem kleineren Rudel aufnehmen müssen, doch die Wölfe mieden es, sich aus dem Wald zu entfernen, und so ließen sie schnell von dem großen Hengst ab, als dieser floh.
Invictus bemerkte, dass er sich dem Utakaro aus der richtigen Richtung nähern würde, um geradewegs und auf dem kürzesten Weg auf die Höhle zuzulaufen, doch um noch einmal am See rasten zu können, müsste er jetzt aufbrechen.
So trabte er los, seine großen Hufe trommelten im Zweitakt auf dem bereits leicht durchnässten Boden der Hukari-Graslandschaft, die er nun sein zu Hause nannte. Bisweilen war er die meiste Zeit allein, gelegentlich gesellte sich ein ausgestoßener Junghengst zu ihm, den er jedoch wieder verjagte, wenn er genug von dessen Gesellschaft hatte. Diese Rabauken waren aufmüpfig und frech, respektlos und antiautoritär, und alle ihre Eigenschaften zählte Invictus zu seinen Abneigungen. Somit bevorzugte Invictus es, allein zu reisen, außer natürlich, es sollte sich jemand finden, der seine geistigen und mentalen Reife entspricht.
Gewiss hoffte er, jemanden, der auf dieses Profil passte, in der Höhle der Schamanen zu finden, denn er konnte in keinster Weise der einzige sein, dem ein Schamane Zuflucht geboten hatte. Denn auch wenn das Alleinreisen seine Vorzüge hatte, seine Instinkte riefen dennoch "Herdentier".
Sein größtes Problem war es allerings, sich jemand anderem als seinem Vater unterzuordnen. Commodus war der einzige gewesen, der jemals über Invictus in der Hierarchie stand, denn selbst seine Brüder, und sogar der von seinem Vater so sehr geliebte Virtus, standen immer unter ihm. Würde er sich tatsächlich in eine bestehende Herde integrieren können, oder musste er eine eigene gründen?
Invictus wusste nicht, was ihn erwartete, doch er benötigte den Schutz der Gesellschaft, hatten die vielen Kämpfe gegen Feinde und rivalisierende Artgennossen seinem etwas in die Jahre kommenden Körper zugesetzt. Zu Herdenzeiten war das nie ein Problem gewesen, doch die Frequenz, mit der man als Einzelgänger in Kämpfe verwickelt wurde, war deutlich höher als man es als Mitglied einer Herde erfahren würde.
Invictus musste vorsichtig sein, sich nicht in seinen Gedanken zu verlieren. Er musste die Richtung beibehalten, um noch heute beim Utakaro anzukommen. Der Nieselregen perlte von seinem kurzen, grauen Fell, das erstaunlich sauber und fleckfrei war, ab, während er großen Schrittes über die Graslandschaft schwebte. In der Ferne ragte der hohe Gipfel des Utakaro in den Horizont hinein. Invictus  orientierte sich an ihm wie an einem Kompass.
Mit Himmelsrichtungen kannte er sich gut aus. Er wusste, dass der Ektom im Osten lag und er aktuell in Richtung Westen lief. Die Höhle der Schamanen befand sich auf der Ostseite des Utakaro, also quasi direkt vor seiner Nase, wenn er geradeaus auf den Berg zulief.

Nach einer Weile veränderte sich die Landschaft, die hügelige Graslandschaft wurde durch Bäume ersetzt und Invictus wusste, dass er sich bald am Fuß des Utakaro befinden musste. Also drehte er nach links ab und trabte in den Wald hinein. Die Bäume standen hier nicht so dicht beieinander wie im Ektom, wodurch wesentlich mehr Sonnenstrahlen durch das Blätterdach drangen. Die Gegend hier wirkte im Großen und Ganzen freundlicher als der Wald, in dem er sich die meiste Zeit aufhielt.
Schon bald wurde der Boden feuchter, und das schmatzende Geräusch, wenn seine Hufe den Boden berührten, signalisierten das nahende Ufer des Utakarosees.
Ein paar Meter später befand Invictus sich auch schon am Rande des Sees, der Regen rieselte still und leise auf dessen Oberfläche. Der Hengst senkte den Kopf und tauchte seine Nüstern in das kühle, frische Wasser. Gierig trank er, denn auch wenn die kalte Luft um ihn herum nicht unbedingt für großen Wassermangel sorgte, so hatte er doch seit geraumer Zeit nicht großartig viel getrunken.
Als er den Kopf wieder hob, vernahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Invictus drehte seinen Kopf und spitzte die Ohren, seine dunklen Augen wurden groß. Gesellschaft?
Ebenfalls am Ufer des Sees, ein paar wenige hundert Meter entfernt von ihm, stand ein schmutzig-weißes Pferd. Ob es auch von den Schamanen gewarnt worden war? Invictus beschloss, zu dem fremden Pferd zu gehen, vielleicht konnte man sich für die restliche Strecke bis zur Höhle zusammenschließen.
Mit großen Schritten und erhaben aufgerichtetem Hals ging er auf den oder die Unbekannte zu.
{in Gedanken #EKTOM # bricht auf # am Ufer des Sees # NJALÁ}
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