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Hoher Rat
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Hoher Rat
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BeitragThema: Land unter   Land unter EmptySa Jan 21, 2017 9:23 pm




» Situation

zeit. Frühling

wetter. Kalt, windig, erste Regenschauer; später Gewitter

ort. rund um den Utaka
» Beginning

bei der Herde. Kassandra, Amadeus, Insomnis

Höhle Utaka. Akestis

Einzelgänger. Invictus, Njála

» Plot 1 - Land unter
save me from this tons of rain

Zwar hat der Winter sich gerade aus Hukari verabschiedet, doch das heißt nicht, dass alles sonnig und fröhlich ist in den Graslanden. Stattdessen macht sich wieder ein herbstliches Wetter breit: ein starker Wind droht, die Pferde von den Hufen zu wehen, und sonderlich warm ist es auch nicht. Schon seit Tagen ist der Himmel wolkenverhangen und grau – genau so, wie Akestis es vorausgeahnt hat. Ein Sturm zieht auf, hoffentlich der letzte für diesen Frühling. Die Pferde der Grand Canyon Mustangs sind vom ersten Schamanen gewarnt worden, und machen sich so mit den ersten Sturmwolken am Horizont auf zum Utaka, um dort in der Höhle der Schamanen Platz und Unterschlupf zu suchen. Die einzelnen Pferde sind vermutlich mehr durch die Wolken gewarnt als durch die Schamanen, doch auch einige der Einzelgänger wurden von anderen Schamanen gefunden, die ihnen geraten haben, für die Zeit in der sicheren Höhle unterzukommen. Einige Begegnungen stehen den Pferden von Hukari bevor, und es werden Veränderungen eingeläutet.


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Kassandra

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMo Jan 23, 2017 8:43 pm

Kassandra machte die Wanderung zum Utaka, die nun schon den ganzen Tag andauerte, wenig zu schaffen. Sie war ein Pferd, das damit aufgewachsen war, den ganzen Tag unterwegs zu sein, ganz egal, wie die Wetterverhältnisse waren und wie das Gelände sich verhielt. Für sie war es ungewohnter, den ganzen Tag mit der Herde an einem Fleck zu verbringen als anders herum, und oft genug bekamen ihre Herdenmitglieder dies auch zu spüren. Anders stand es bei ihr jedoch mit dem Regen. Obwohl momentan nur ein leichter Regen fiel - kein Nieselregen, aber auch kein richtiger Regen -, war sie schnell bis auf die Haut durchnässt gewesen, und mit dem einsetzenden Wind wurde es wieder richtig kalt. Das war die eine Sache, mit der sie bis heute noch nicht klar kam: der Kälte. Aber einen Teufel würde sie tun, sich jezt davon aus dem Trott bringen zu lassen, oder noch schlimmer, sich das vor ihrer Zicke von Leithengst anmerken zu lassen; stattdessen trottete sie unentwegt weiter - immerhin sollte Bewegung ja aufwärmen. Kassie war davon noch nicht überzeugt.
Inzwischen hatte die Herde zumindest schonmal die Ausläufer des Utakarosees erreicht, was bedeuten dürfte, dass sie in der nächsten Stunde die Höhle erreichen würde. Der Regen wurde scheinbar mit der Minute stärker, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass der Wind immer mehr zunahm. Was auch immer es war, Kassandra war erleichtert darüber, dass Akestis so großzügig gewesen war, ihnen einen Unterschlupf in den Höhlen der Schamanen anzubieten. Das war nicht unbedingt üblich; der erste Schamane war knauserig und eigenbrödlerisch, und oft genug schien es, dass er so schnell wie möglich weg wollte, nachdem er einige Zeit bei der Herde verweilt war. Ganz egal, wie sehr sie versuchte, sich in seine Sittuation hineinzuversetzen, bis heute hatte sie nicht versanden, wie ein Pferd so darauf aus sein konnte, allein zu leben. Aber solange es ihn glücklich machte, ging es sie ja auch nichts an.

Was sie allerdings etwas anging, war das Wohl ihrer Herde. Einmal mehr sah sie sich um, und fand Insomnis und Amadeus in nächster Nähe zu ihr - der Rest kam mit ewas Abstand hinterher. "Kommt, wir haben es fast geschafft!", rief sie zurück, bevor sie sich Pepper und Amadeus zuwandte. "Seid ihr beiden okay? Wir haben es fast geschafft, aber wenn es sein muss, legen wir eine kurze Verschnaufpause ein."


{ Gedanken | spricht mit INSOMNIS & AMADEUS }
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Amadeus

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptySo Jan 29, 2017 6:27 pm

Das Leben war ein Wechselbad der Gefühle, Motionen und Ereignisse. Es hielt viele unerwartete Wendungen bereit und noch viel mehr Schicksalsschläge. Dass die GrandCanyonMustangs insbesondere von Letzteren nicht verschont blieben, hatte die Herde mehrmals erfahren müssen. Die große Reise in die neue Heimat war für viele ein beschwerlicher Weg gewesen und angekommen war nur in etwa die Hälfte - ausgelaugt und mit der bedingungslosen Hoffnung auf Frieden. Den schien es in Hukari dann auch zu geben, jedenfalls vorerst, denn wer wusste schon, was noch kommen würde. Amadeus - für seinen Teil - maßte es sich nicht an, in die Zukunft blicken zu wollen oder gar darüber zu spekulieren, was vielleicht eines fernen Tages - oder auch morgen - geschehen würde. Deswegen hatte er Akestis Warnung eher halbherzig entgegengenommen, während Kassandra schon in Dankeshymnen verfallen war, die ihn nur die Augen rollen ließen. Er hatte weniger persönlich etwas gegen den einzelgängerischen Hengst als vielmehr etwas gegen dessen Schamenentum, denn Amadeus war Atheist. Und das kam nicht immer gut an, denn die meisten Pferde waren seit jeher geprägt auf den Götterkult und ihren Glauben, sodass es für sie nur schwer begreiflich war, wenn jemand ihre Ansicht nicht teilte. Der Braune hatte allerdings schon genug gesehen, dass er nicht an eine göttliche Vision oder dergleichen glaubte, denn wenn es Götter gäbe, warum wären dann so viele Dinge nicht einfacher? Warum würden sie das Gewitter, das aufzog, zum Beispiel nicht einfach um sie herumlotsen, sodass sie keine erneute Wanderung antreten müssten? Andererseits: Bestand darin nicht der Lebenssinn der Mustangs: zu reisen? Wäre es nach Amadeus gegangen, er war für den Rest seines Lebens genug gereist und das lag weniger an dem Marsch aus den Canyons hierher, sondern viel eher daran, dass er in seinen Jungpferdejahren soviel umher gezogen war. Geronimo hatte es so weit kommen lassen und bis heute war Amadeus froh, seinen jüngeren Bruder endlich loszusein.
Dafür hatten die Götter - wenn es sie denn doch gab - ihm aber jemand neuen zu Seite gestellt und er wusste nicht, ob er sich damit mehr anfreunden konnte, als mit seinem Bruder. Vermutlich musste er es aber zwangläufig, denn es war Castellos und Filous ausdrücklicher Wunsch gewesen, dass er mit ihrer ältesten Tochter die Herde übernahm. Er - ausgerechnet. Warum die Wahl auf ihn gefallen war, konnte er nicht sagen, denn auch wenn sein Vater ein angesehenes Herdenmitglied gewesen war, so war die Geschichte um Geronimo doch abschreckend genug gewesen, um sich von seiner Familie zu distanzieren. Also glaubte Amadeus, dass sie alten Leittiere einfach schon nicht mehr ganz zurechnungsfähig gewesen waren, sodass sie einen derartigen Plan hatten entwickeln können. Aber er würde sich hüten, dies laut auszusprechen.

Der Nieselregen hatte eingesetzt und zog mit dünnen Spinnfäden seine Kreise. Mit finsterem Blick trottete Amadeus neben der Herde her. Auch wenn ihm diese Sache mit dem Leithengst sein nicht behagte, würde er einen Teufel tun und die Herde darunter leiden lassen. Also schaute er darauf, dass alle zusammenblieben und sich keine Gefahren von außerhalb näherten. Bisher verlief alles gut und Utaka war schon in Sicht. Inzwischen hatte der Braune mit den auffälligen Abzeichen ein wenig zu der hellen Leitstute aufgeschlossen, lief jedoch noch immer einige Meter abseits, als sich diese umdrehte und sich unvermittelt an ihn und die hinter ihr laufende Pepper wandte. "Das kleine Stück schaffen wir jetzt auch noch." Verwunderlich wäre es gewesen, wenn Amadeus nach einer Pause verlangt hätte - dann hätte man sich vermutlich ernsthaft Gedanken um ihn machen müssen. So war er zwar nass bis auf das Unterfell, doch er war auch zäh und jeder der ihn kannte, wusste, welcher Krieger in dem robusten Mustang schlummerte. Amadeus unterzukriegen war ein Ding der Unmöglichkeit - vielleicht hatten Castello und Filou deshalb auf ihn gesetzt? Und dann war da immerhin auch noch sein Stolz, der es ihm verbot Schwäche zu zeigen. Immerhin war er doch jetzt Leithengst. Sein finsterer Blick ließ jedoch vermuten, dass dies hier gewiss auch nicht sein Lieblingswetter war und er wahrscheinlich nur so schnell wie möglich ins Trockene wollte - ganz gleich welcher Götterbesessene dort hauste.

{Reise | Wetter | Kassandra&Insomnis}
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Invictus

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMi Feb 01, 2017 8:24 pm

Schamanen waren seltsame Wesen. Diese Meinung vertrat wohl nicht nur Invictus. Sie waren angeblich die Schnittstellen zwischen der spirituellen Welt und der Realität, doch wenn man den grauen Hengst fragte, dann waren sie nicht mehr als Spinner. Früher in seiner alten Herde gab es keine Schamanen, denn auch in den Augen seines Vaters Commodus war diese ganze Esoterik nichts mehr als Stuss.
Dennoch schienen die Pferde in diesem Teil des Landes auf die sprituellen Pferde zu vertrauen, so hatte Invictus es zumindest einmal beobachtet. Auch ihm war ein Schamane begegnet und hatte ihn vor einem bevorstehenden Unwetter gewarnt und gesagt, er solle sich in zur Höhle der Schamanen begeben, um dort unterschlupf zu suchen. Zuerst hatte er es nicht geglaubt. Doch nun wurde die Wolkendecke am Horizont immer dichter und düsterer und mittlerweile hatte es auch begonnen, leicht zu regnen.
Er kannte sich noch nicht sehr gut in dieser Region aus, doch eigentlich war alles hier sehr einfach strukturiert. Auch wenn ihn vom Utakaro, dem Berg, wo sich die Schamanenhöhle laut des Esoterikfanatikers, der ihm begegnet war, befand, einige Kilometer trennen, so wusste er dennoch, dass er noch heute dort ankommen würde.
Invictus wusste auch, dass sich ein großer See vor besagtem Berg befand, der vom Wasserfall Utaka mit frischem, glasklaren Wasser gespeist wurde. Bevor er in der Höhle Unterschlupf suchen würde, würde er sich dort noch einmal mit dem lebenswichtigen Elixier volltanken - nicht, dass er glaubte, dass er bei den Schamanen verdursten würde. Der See befand sich eigentlich nicht auf der Route, denn Invictus kam aus dem Osten, doch er beschloss nichtsdestotrotz, einen Abstecher dorthin zu machen.
Aktuell befand er sich am Rande des Waldes, den die heimischen Herden Ektom nannten. Invictus war niemals tief in den Wald hineingegangen, denn die vielen, eng beieinander stehenden Bäume ließen wenig Licht durch ihr dichtes Blätterdach. Doch hier hatte man als Einzelgänger seine Ruhe, denn das Heulen der Wölfe, das vor allem des Nachts aus dem Wald drang, schreckte viele der Pferde ab. Nur einmal hatte Invictus es mit einem kleineren Rudel aufnehmen müssen, doch die Wölfe mieden es, sich aus dem Wald zu entfernen, und so ließen sie schnell von dem großen Hengst ab, als dieser floh.
Invictus bemerkte, dass er sich dem Utakaro aus der richtigen Richtung nähern würde, um geradewegs und auf dem kürzesten Weg auf die Höhle zuzulaufen, doch um noch einmal am See rasten zu können, müsste er jetzt aufbrechen.
So trabte er los, seine großen Hufe trommelten im Zweitakt auf dem bereits leicht durchnässten Boden der Hukari-Graslandschaft, die er nun sein zu Hause nannte. Bisweilen war er die meiste Zeit allein, gelegentlich gesellte sich ein ausgestoßener Junghengst zu ihm, den er jedoch wieder verjagte, wenn er genug von dessen Gesellschaft hatte. Diese Rabauken waren aufmüpfig und frech, respektlos und antiautoritär, und alle ihre Eigenschaften zählte Invictus zu seinen Abneigungen. Somit bevorzugte Invictus es, allein zu reisen, außer natürlich, es sollte sich jemand finden, der seine geistigen und mentalen Reife entspricht.
Gewiss hoffte er, jemanden, der auf dieses Profil passte, in der Höhle der Schamanen zu finden, denn er konnte in keinster Weise der einzige sein, dem ein Schamane Zuflucht geboten hatte. Denn auch wenn das Alleinreisen seine Vorzüge hatte, seine Instinkte riefen dennoch "Herdentier".
Sein größtes Problem war es allerings, sich jemand anderem als seinem Vater unterzuordnen. Commodus war der einzige gewesen, der jemals über Invictus in der Hierarchie stand, denn selbst seine Brüder, und sogar der von seinem Vater so sehr geliebte Virtus, standen immer unter ihm. Würde er sich tatsächlich in eine bestehende Herde integrieren können, oder musste er eine eigene gründen?
Invictus wusste nicht, was ihn erwartete, doch er benötigte den Schutz der Gesellschaft, hatten die vielen Kämpfe gegen Feinde und rivalisierende Artgennossen seinem etwas in die Jahre kommenden Körper zugesetzt. Zu Herdenzeiten war das nie ein Problem gewesen, doch die Frequenz, mit der man als Einzelgänger in Kämpfe verwickelt wurde, war deutlich höher als man es als Mitglied einer Herde erfahren würde.
Invictus musste vorsichtig sein, sich nicht in seinen Gedanken zu verlieren. Er musste die Richtung beibehalten, um noch heute beim Utakaro anzukommen. Der Nieselregen perlte von seinem kurzen, grauen Fell, das erstaunlich sauber und fleckfrei war, ab, während er großen Schrittes über die Graslandschaft schwebte. In der Ferne ragte der hohe Gipfel des Utakaro in den Horizont hinein. Invictus  orientierte sich an ihm wie an einem Kompass.
Mit Himmelsrichtungen kannte er sich gut aus. Er wusste, dass der Ektom im Osten lag und er aktuell in Richtung Westen lief. Die Höhle der Schamanen befand sich auf der Ostseite des Utakaro, also quasi direkt vor seiner Nase, wenn er geradeaus auf den Berg zulief.

Nach einer Weile veränderte sich die Landschaft, die hügelige Graslandschaft wurde durch Bäume ersetzt und Invictus wusste, dass er sich bald am Fuß des Utakaro befinden musste. Also drehte er nach links ab und trabte in den Wald hinein. Die Bäume standen hier nicht so dicht beieinander wie im Ektom, wodurch wesentlich mehr Sonnenstrahlen durch das Blätterdach drangen. Die Gegend hier wirkte im Großen und Ganzen freundlicher als der Wald, in dem er sich die meiste Zeit aufhielt.
Schon bald wurde der Boden feuchter, und das schmatzende Geräusch, wenn seine Hufe den Boden berührten, signalisierten das nahende Ufer des Utakarosees.
Ein paar Meter später befand Invictus sich auch schon am Rande des Sees, der Regen rieselte still und leise auf dessen Oberfläche. Der Hengst senkte den Kopf und tauchte seine Nüstern in das kühle, frische Wasser. Gierig trank er, denn auch wenn die kalte Luft um ihn herum nicht unbedingt für großen Wassermangel sorgte, so hatte er doch seit geraumer Zeit nicht großartig viel getrunken.
Als er den Kopf wieder hob, vernahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Invictus drehte seinen Kopf und spitzte die Ohren, seine dunklen Augen wurden groß. Gesellschaft?
Ebenfalls am Ufer des Sees, ein paar wenige hundert Meter entfernt von ihm, stand ein schmutzig-weißes Pferd. Ob es auch von den Schamanen gewarnt worden war? Invictus beschloss, zu dem fremden Pferd zu gehen, vielleicht konnte man sich für die restliche Strecke bis zur Höhle zusammenschließen.
Mit großen Schritten und erhaben aufgerichtetem Hals ging er auf den oder die Unbekannte zu.
{in Gedanken #EKTOM # bricht auf # am Ufer des Sees # NJALÁ}
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Insomnis

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMi Feb 01, 2017 9:06 pm

Der Regen würde die Erde auswaschen und Bäume fortspülen, die sandigen Steppen aufweichen und in eine endlose, alles verschlingende Grube verwandeln. Insomnis hatte einen solchen Fall bereits vor etlichen Jahren einmal am eigenen Leibe erfahren müssen - oder viel mehr die letzten Ausläufer dessen, was damals geschehen ist. Das Laufen hatte sich als schwierig gestaltet, die Futtersuche war beinahe eskaliert und die Herde war auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft. Doch dies alles hätte Pepper damals klaglos ertragen, wäre es nur der richtige Ort für sie gewesen. Doch dem war nicht so und nach einem Jahr in dieser kaltherzigen Welt nahm sie ihr Leben in die eigene Hand. Seit dieser Zeit hatte Pepper ihren eigenen Ursprung kennengelernt und erkannt, hatte lernen müssen, was es bedeutete, für sich allein zuständig zu sein und war daran beinahe zu Grunde gegangen. Ihr hatte die Erfahrung gefehlt, die Routine.
Jetzt durfte sie von der Erfahrung der Leitstute Kassandra profitieren. Insomnis blickte kurz auf, blinzelte in den feinen Regen hinaus und erkannte die ebenfalls nasse Gestalt der Achtjährigen deutlich vor sich. Pepper hatte sie schätzen gelernt und ihr im Gegenzug ihre absolute Loyalität geschenkt, ähnlich wie damals, als sie ihren Zieheltern das Vertrauen geschenkt hatte, ihr das notwendige Wissen zu vermitteln. Bald waren sie zu einer Familie geworden und so war es mit dieser Herde nun ebenso. Anfangs hatte sich die Falbstute schwer getan, sich in die Herde einzufügen, was nicht zuletzt daran lag, dass sie sich von ihren Zieheltern verraten fühlte. Doch letztlich hatte auch die Sechsjährige einsehen müssen, dass sie Pepper alles gelehrt hatten, was sie nur wussten, ihr all die Liebe gegeben hatten, nach der sie sich so gesehnt hatte und ihre Zeit sich dem Ende neigte. Diese Erkenntnis war die schwerste von allen gewesen, weil sie wusste, dass sie die Beiden nicht noch einmal wieder sehen würde.
Die Falbstute seufzte dumpf auf, hielt kurz inne und hob den Kopf, als sie die ersten Ausläufer des Utakarosees erkannte. Ihre kleinen Ohren richteten sich nach vorn, ihre Augen blickten aufmerksamer als ohnehin schon und die Nüstern hoben sich fast unmerklich ein wenig dem vermeintlichen Duft des Wassers entgegen. Pepper verspürte keinen dringenden Durst, doch es glich stets einer fast schon physischen Erleichterung zu wissen, dass das rettende Nass in nächster Nähe war. Die rudimentären Instinkte der Mustangstute waren diesbezüglich ausgesprochen tief verankert. Jetzt schüttelte sie ihr vom Regen verdunkeltes Fell einmal aus, vereinzelte Regentropfen stoben davon und sie setzte ihren Marsch fort, folgte Kassandra mit dem Urvertrauen eines Jungtieres zu seiner Mutter. Auf ihre besorgte Nachfrage zurück, ob es ihnen gut ging und eine Pause nötig sei, stahl sich ein feines, kaum sichtbares Lächeln auf das Antlitz Peppers. Einer der Gründe, wieso die Falbfarbene der Leitstute vertraute und loyal ergeben war, lag unter Anderem in ihrer steten Sorge um das Wohl Anderer begründet. Der Leithengst, Amadeus, ließ dann verlauten, dass dies nicht nötig sei - mit dem für ihn ganz ureigenem Charme. Pepper griente, schnaubte leise und nickte Kassandra knapp entgegen, als Zeichen, dass auch die Sechsjährige vorläufig keine Pause benötigte. Höchstens eine Pause vom Wetter, aber das war ein Wunsch, den nicht einmal die Schamanen erfüllen konnten und denen stand Pepper ohnehin misstrauisch gegenüber. Es behagte ihr schlicht nicht, dass ausgerechnet ein wildfremdes Pferd ohne eine direkte Herde derart viel Macht besitzen sollte und diese auch noch zu nutzen wusste.
„Verdammter Wind.“, murrte sie leise und schüttelte die struppige Mähne erneut. Das nasse Fell klebte am Körper des Mustangs, doch je näher sie dem See kamen, desto mehr schien der Wind zuzunehmen und Pepper bis unter die Haut zu fahren. Es wurde Zeit, dass sie die Höhlen erreichten und den Schamanen antrafen. Pepper fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, den seltsamen Hengst vor Ort womöglich nicht einmal anzutreffen. Sie schnaubte und trabte für einen kurzen Augenblick an, bis sie in Rufweite zu Kassandra war und mit leicht erhobener Stimme fragte, wann sie denn ungefähr die Höhlen erreichen würden. Gelegentlich hatte Insomnis das Gefühl, als sei sie noch immer das Jungtier der Herde, obgleich Pepper seit nunmehr zwei Jahren Teil der Gemeinschaft war. Doch es war auch weniger eine Beobachtung als viel mehr ein Gefühl, als müsse sie sich ihren Platz erst noch erkämpfen. Nur war sich Pepper unschlüssig, inwiefern dies zu geschehen hatte.

[Wandert mit der Herde | Denkt über Situation nach | Fragt Kassandra]
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Njála

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyDo Feb 02, 2017 3:04 pm

Chapter 1.0
You were the one who did believe
When no one else could see
If I could share what’s on my mind
If I could see you now
You’d help me find my way
I’ll find the strength somehow
I’ll fight to seize the day


Werden sie nicht mit eigener Berechtigung sagen, dass die Tugend, so schön sie auch sein mag, der schlechteste Teil ist, denn man ergreifen kann, wenn sie zu schwach ist, um gegen das Laster anzukämpfen und dass in einem so verderbtem Zeitalter, wie das unsere es ist, das Beste darin bestünde, so wie die Anderen zu handeln? Es gibt nichts Böses, aus dem Gutes entstünde und dass sie sich demnach dem Bösen so viel hingeben könnten, wie sie wollten, da das in Wirklichkeit nur eine Form ist, Gutes zu tun? Wenn die Tugend vom Unglück verfolgt wird, das Laster stets gedeiht und beides in den Absichten der wilden Natur liegt, es unendlich besser wäre, mit den Bösewichten zu gehen, die begnadet sind, als mit den tugendhaften Gestalten, die zugrunde geh ‘n.

Dies wird der Beginn der Geschichte Njálas sein, deren Tugend auf eine harte Probe gestellt wird, während ihr Weg von zahlreichen Gefahren und einigen Dummköpfen gesäumt ist. Sie hatte ihre Tugend verloren und nun besteht die Aufgabe unserer Heldin diese wieder zu erlangen und sie in die Welt hinaus zutragen, wo Unwissende sind, deren Herzen zu erleuchten und sie zu belehren an die Tugend zu glauben.
Ihr Weg führte sie nach Westen, nicht mehr nach Süden Richtung untergehender Sonne, nein sie wurde gewarnt dass bald ein Unglück geschehen sollte. Unsere Heldin schien diese Begebenheiten magisch anzuziehen, wurde Schritt für Schritt von dunklem Pech verfolgt - an Flucht war nicht zu denken - und so rannte sie, weg vom purpurnem Horizont, hinein ins Ungewisse. Ihre Muskeln brannten, aber ihr Körper zog sie als seine Sklavin voran. Noch immer hallten ihr die Worte im Kopfe nach, es war wirklich eine düster aussehende Gestalt gewesen, hager und hochgewachsen war er vor ihr aufgetaucht. "Hüte dich vor dem Sturm, der dieses Land heimsuchen wird. Geh nach Westen und dir wird Schutz gewährt werden." die Worte eines Dummkopfes oder hatte er doch die prophetische Gabe besessen, sodass er unser Mädchen wohl mit seinen Worten in den Bann ziehen konnte und sie nun auf dem richtigen Weg war? Sie hatte jegliches Zeitgefühl bereits verloren, orientierte sich lediglich an der Sonne, wann es Zeit zur Rats und zum Aufbruch wäre, und wann sie sich ungesehen auf offenem Felde bewegen konnte. Eine gewisse Scheu besaß ihre Art, sie waren allesamt Fluchttiere, dazu geschaffen schnell das Weite zu suchen, wenn es brenzlig wurde. Doch Njála schien anderer Herkunft - zumindest glaubte sie das - unser Mädchen rannte immer genau dort hin, wo ihr ihre Tugend nichts half und sie keinen Ausweg mehr sah.

So wie auch jetzt, der Regen fiel und bahnte sich in kleinen Rinnsalen einen Weg durch ihr Fell. Ein leistes Seufzen enwich ihrem Maul, als sie ihrer misslichen Lage bewusst wurde. Seine Worte mochten der Wahrheit entsprochen haben, aber warum machte sie sich gerade deswegen auf den Weg, gewiss sehnte sich ihr Herz nach Gesellschaft - zu lange war es nun schon her das sie alleine war. Aber noch viel mehr gierte ihr Gehirn nach Informationen, stieß seinen Schrei nach Hunger auf neues Wissen hinaus. Ihr Kopf pochte, nicht einmal der kühle Regen konnte eine Abkühlung verschaffen. Die Erde fühlte sich weich an, der Dreck klebte an ihren Beinen und ihre Hufe waren geschwärzt. Die Ohren waren zum Halse gewandt, während sie gen Westen trabte. Vor ihr konnte sie bald einen hohen Gipfel ausmachen. Vielleicht war dort auch die Höhle zu finden. Mit einem Schnauben bremste sie ihren Trab abrupt ab, sodass der Schlamm nur nun noch mehr ihres Kleides bedreckte. Sie war sich uneinig, ihr junger Körper strebte danach sich endlich ausruhen zu können und zur Ruhe zu kommen. Ihr Kopf allerdings mahlte sich schon wieder diese schrecklichen Szenarien aus, die ihr begegnen könnten. Die Weiße knirschte mit den Zähnen, zögerte kurz und setze sich dann wieder langsamen Schrittes in Bewegung. Entschlossenheit sprach der selbstbewusste Gang aus. Ja unsere Heldin war sich sicher, sie würde diesen Weg gehen - sie musste dem Propheten einfach vertrauen. Bei diesem Gedanken setze wieder dieses unerträgliche Pochen in ihrem Schädel ein der Wanderer könnte auch ein Ketzer gewesen sein, ein Anhänger dieses Schamanenkults der sich hier verbreitet zu haben schien. Man sollte sie alle vernichten ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie zu einem höheren Tempo ansetze und auf den Gipfel im Westen weiter zusteuerte.

Es dauerte einige Zeit, bis das Mädchen nun endlich den langersehnten Fuß des Berges erblickte. Was ihr leises Wiehern nur noch erquicklicher gestaltete, war die Tatsache dads dort auch ein See war. Ihr Körper trieb sie voran, nun folge sie lediglich ihren Instinkten nach Nahrung und frischem Wasser. Wie schon so oft hatte sie weiterziehen müssen, weil sie keine schmackhafte Nahrung oder genießbares Wasser fand. Aber dies sollte nun endgültig der Vergangenheit angehören, dachte sie und drosselte ihr Tempo, als sie an das Ufer kam. Der Regen hatte bereits ihr Haarkleid rein gewaschen, nur an den Hufen war die klebrige Erde zu noch sehen, aber das sollte Njála am wenigsten stören. So senkte sie ihren fein geschwungenen Hals hinab und trank gierig das kühle Lebenselixier, kalt floss es ihre Kehle herab, aber es war eine Genugtuung für die ganzen Strapazen der vergangenen Tage, die ihr auferlegt wurden.
Es war bis zu einem gewissen Augenblick ruhig, bis Njála auf einmal eine Veränderung bemerkte. Es war zunächst nichts Großes. Sie witterte nichts – hörte auch nichts Auffälliges, aber irgendwie schien sich die Atmosphäre langsam zu wandeln. Man konnte es Instinkt nennen, Eingebung, aber sie öffnete die Augen - die sie geschlossen hatte - und hob langsam den zierlichen Kopf, spitzte die Ohren. Ihre schwarzen Augen durchkämmten routiniert die weite Fläche. Wittern konnte sie noch immer nichts – der Wind stand für sie ungünstig – sie vermutete zwar, dass dort etwas war: ein Räuber, ein Fremder, aber sie konnte ihn nicht zuordnen. Wusste nicht, ob Wolf oder anderes Tier. Schließlich blieb ihr Blick an einem im Regen fast schwarz wirkenden Punkt hängen, der sich in die Landschaft mit einfügen wollte. Er schien nicht zu passen, wirkte irgendwie mehr wie Fata Morgana, als real und wurde mit jedem Augenblick größer. Schon bald konnte man die Silhouette erkennen, die zweifellos nur einem Hengst gehören konnte. Groß, breit – kraftvoll. Für einen Moment spielte Njála mit dem Gedanken ihre Reise fortzusetzen und einfach weiterzugehen. Man konnte bei Fremden nie wissen und sie war schutzlos, auf freier Fläche, konnte man sagen. Aber auf der anderen Seite wäre Njála nicht Njála, wenn sie die Konfrontation mit einem mittellosen Landstreicher verunsichern würde. Da das Donnern seiner Hufe ab einem gewissen Punkt unüberhörbar war blickte sie ihm entgegen, wohlwissend, dass sie das Ziel war was er ansteuerte. Natürlich könnte sie ihn einfach ignorieren – aber er würde wissen, dass sie wusste, dass er da war. Er hatte sich nicht gerade angeschlichen.

Er blieb sogar in einem höflichen Abstand zu ihr stehen, sein Haupt war hoch erhoben - ein Grund mehr sich ihm gegenüber freundlich zu zeigen. Unser Mädchen senkte zum Gruß den Kopf, danach blickte sie ihn unverwandt an. "Oh mein Herr - was führt euch in solch eine Gegend ihre Ohren waren gespitzt und ihr Schweif peitschte leicht, als sie ihren Kopf zum Himmel wandte "Seht ein Sturm zieht auf, die Höhle dort wird uns Schutz spenden." Ihr Schädel drehte sich in jene Richtung, doch sie schloss die Augen, als sich die Blicke erneut trafen - lächelte leicht. "Oh verzeiht meine Unhöflichkeit. Mein Name lautet Njála." die vom Unglück heimgesucht wird, wie es scheint unsere Heldin blickte erneut in den sich verdunkelten Himmel hinauf. Der Sturm kommt unaufhaltsam näher - er wird uns alle vernichten, besonders die unglücklichen Geschöpfe.

BTW: Invictus

[allein auf der Reise ;; zögert ;; am Fuße des Berges ;; trinkt ;; Invictus ;; spricht ;; denkt nach]
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Kassandra

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMi März 08, 2017 10:20 am

Kassandra musste zugeben, dass sie erschöpft war. Sie war zwar damit aufgewachsen, Tag und Nacht quasi ununterbrochen zu wandern; aber das Wetter machte es ihr, und auch der kleinen Gruppe um sie herum, schwer. Das konnte sie sehen, dafür musste niemand ihre Frage beantworten. Immerhin hatten sie mittlerweile den Utakaro erreicht - was bedeutete, dass sie nun das schlimmste geschafft hatten und in ein paar Stunden, höchstens drei, in Sicherheit sein würden. Sie wusste, dass die meisten ihrer Pferde dem Schamanen nicht vertrauten; doch Kassandra hatte noch nie ein so intelligentes und zugleich in sich ruhendes Pferd kennengelernt. Außerdem hatten ihre Eltern Akestis vertraut - warum sollte sie es also nicht tun? Bisher war noch nie etwas schief gegangen, und sie hatte sich sicherheitshalber dazu entschieden, die kleine Stimme mit den Zweifeln auszublenden. Die Herde ging immer vor, ganz egal, wie ihre eigene Meinung zu etwas war.
Amadeus war ein ähnlicher Fall. Während er so still neben ihr her getrottet war, war er ja ein durchaus angenehmer Zeitgenosse gewesen; aber jetzt hatte er auf ihre Frage natürlich gleich wieder eine patzige Antwort parat. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann sie zuletzt ein vernünftiges Gespräch mit dem Hengst geführt hatte - ob sie es überhaupt jemals getan hatte. Sie hatte keine Ahnung, warum ihre Eltern auf die Idee gekommen waren, dass er einen guten Leithengst abgeben würde. Sie hatte ebenfalls keine Ahnung, wie ihre Eltern glauben konnten, dass Amadeus und Kassandra sich jemals zusammenraufen konnten. Tagtäglich trieb er sie zur Weißglut, ob nun mit Trotz, Desinteresse oder Sturheit - er war einfach ein Albtraum. Dennoch konnte sie ihn nicht einfach vertreiben; sie waren eine kleine Herde in einem Gebiet, dass sie gerade mal seit ein paar Jahren bewohnten, sie brauchten den Schutz eines erfahrenen Hengstes, vor allem, nachdem ihre Eltern sich zurückgezogen hatten. Und da ging dann mal wieder das Herdenwohl über ihre eigenen Vorlieben - ganz egal, wie gern sie ihn manchmal einfach irgendwo zurücklassen wollte.

Erst, als Kassandra auch Peppers Antwort abgewartet hatte, reagierte sie selbst. "Gut, dann gehen wir weiter." Ihr war schweinekalt und sie fühlte sich abartig nass - aber die Herde wollte keine Pause, also würde sie auch keine einlegen. Pepper und Amadeus waren beide alt genug, um zu entscheiden, wie lange sie weitermachen konnten, und sie selbst war in der Lage, solange das Tempo durchzuhalten, bis sie zusammenbrach, und danach erst würde sie eine Pause verlangen. Dazu war sie erzogen worden, immerhin. Dennoch musterte sie missmutig den Himmel und wünschte sich, der Regen würde nun endlich nachlassen. Die Götter hörten ihre Gebete nicht, und so trotteten sie weiter. Sie waren jetzt endgültig am Seeufer angekommen, wo der Boden aufgeweicht und matschig war, und jeder Schritt eine Tortur. Sie konnten allerdings nicht zu tief in den Wald, weil sie sonst vielleicht den Wasserfall verpassen oder einen Umweg laufen würden.
Schließlich fragte Pepper, wie lange es noch dauern würde, bis sie Akestis' Höhlen erreichen würden. Kassandra schüttelte sich das Wasser aus dem Schopf. "Eine, vielleicht zwei Stunden." Es waren eher zwei Stunden als eine, wenn es so weiterregnete, aber das mussten sie ja nicht wissen. Sie wollte die Motivation der Herde hochhalten, und sie wusste ganz genau, dass man das mit solchen Zeitangaben schaffen würde. Jedenfalls solange ihr Amadeus nicht wieder einen Strich durch die Rechnung machte.


{ Wanderung | Gespräch mit AMADEUS & INSOMNIS }
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Amadeus

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMi Apr 05, 2017 5:11 pm

Es hätte Ironie des Schicksals sein können, dass sie vor einem Unwetter flohen, das bereits eingesetzt hatte und damit den Worten eines Schamanen Folge leisteten, der von den Göttern besessen war. Laut den Geschichten sollten es doch die Götter selbst sein, welche Stürme und Hungernöte brachten, welche zerstörten und damit ihren Unwillen preis gaben. Insbesondere der Gott der Dunkelheit, Ighdarr, stand für derartige Verwüstungen. Amadeus hätte beinahe in sich hineingeschmunzelt, wenn ihm dieses Wetter nicht so sehr auf den Keks gegangen wäre. So hatte er aber genug Zeit, um darüber nachzugrübeln, wie widersprüchlich dieser Sachverhalt war. Er wagte zu bezweifeln, dass Ighdarr persönlich Akestis eine Nachricht übermittelt hatte, dass er in naher Zukunft das halbe Land unter Wasser setzen und alles, was darauf lebte, ertränken wollte. Dies wäre selbst für Schamanen eine äußerst skurrile Geschichte, an die Amadeus noch weniger Glauben schenken wollte, als an die vermeintlich wahren. Entgegen seines Vorhabens, sich nun den Rest des Weges über derartiges Gedanken zu machen, unterbrach Kassandra ihn dabei, indem sie mit ihrer aufdringlichen Art einmal mehr seinen Gedankenfluss unterbrach. Mürrisch sahen die eisblauen Augen zu der Leitstute hinüber, mit der sich der Braune noch immer nicht anfreunden wollte. Das schien allerdings auf Gegenseitigkeit zu beruhen, weswegen er sich noch immer fragte, warum ausgerechnet er der Leithengst blieb. Es wäre Kassandra ein Leichtes gewesen, ihn einfach seines Amtes zu entheben, aber das hatte sie bisher nicht getan. Möglicherweise, weil Amadeus derzeit der beste Krieger in der Herde war - doch daran mochte es kaum liegen, es sei denn, Kassandra dachte wirklich immer nur an den Schutz ihrer Herde und nicht an sich selbst. Für ihn blieb sie damit ein undurchschaubares Blatt, das er nicht verstehen konnte, selbst wenn er es gewollt hätte. Sie war so gegensätzlich zu ihm, dass Amadeus kaum glauben konnte, sie wollte ihn tief in ihrem Herzen wirklich als Leithengst. Vielmehr beugte sie sich dem Wunsch ihrer Eltern, wobei Amadeus auch hier nicht verstehen konnte, warum sie noch so viel wert auf die Worte zweier Pferde gab, die wortwörtlich über alle Berge waren. Vermutlich war dies alles dann doch darauf zurückzuführen, dass Kassandra hoffnungslos abergläubisch war und unbedingt einen rationalen Hengst an ihrer Seite brauchte.

Apropos rational: Hatte sich dort hinten etwas bewegt? Bei diesem grässlichen Wetter mit den dünnen Regenfäden war kaum zu erkennen, ob es sich um eine Bedrohung handelte. Instinktiv blieb der Braune stehen, hoch erhobenen Hauptes, mit geblähten Nüstern und gespitzten Ohren. Die Augen kniff er ein wenig zusammen - Weitsicht war nicht seine Stärke, aber es brauchte niemand zu wissen, dass er das Klischee des schlecht sehenden, blauäugigen Pferdes erfüllte. Selbst Kassandra hatte er davon noch nicht in Kenntnis gesetzt. Die Herde zog an ihm vorbei, während er sich entfernte, den Pfad verließ und abseits über die Wiese trotete. Jeden Muskeln bereit, um Alarm zu schlagen, wann immer es nötig war.
Schließlich raschelte es ganz in seiner Nähe, doch bevor er auf den Fremden losgehen oder gar die Herde ob einer möglichen Bedrohung warnen konnte, huschte ein Kaninchen zwischen den hohen Grashalmen hervor und verschwand in der Ebene. Dank des Regens war es umso schwerer die Gerüche zuzuordnen, weswegen er das Tier nicht sofort hatte identifizieren können. Er hasste dieses Wetter!
Nach einer Weile schloss Amadeus wieder zur Herde auf, sodass es lediglich so ausgesehen hatte, als würde er ein wenig die Umgebung erkunden und sich ihrer Sicherheit vergewissern. Jetzt war er wieder auf seinem Platz knapp neben Pepper und hörte gerade noch, wie Kassandra eine Zeiteinschätzung abgab. Unter einem verächtlich klingenden Schnauben, runzelte er die Stirn. "Wenn wir durchgehend galoppieren vielleicht oder in einem Paralleluniversum leben, wo es das Maß der Zeit nicht gibt. Dann könnten wir jetzt allerdings genauso gut schon da sein..." Qualifizierte Kommentare waren seine Stärke. Nicht. Zumindest nicht, wenn es darum ging, etwas Gehaltvolles zu Themen beizutragen, die sich nicht mit Kriegsführung beschäftigten. "Bei dem Tempo werden wir es kaum unter drei Stunden schaffen." Erneut zog er ruckartig den Kopf herum, doch diesmal war es nur der Wind gewesen, der ihm durch die Ohren pfiff. Es wurde wirklich Zeit, dass sie bald am Ziel waren, aber da manche die Ausdauer eines Faultieres geerbt hatten, würden sie wohl weiterhin mit diesem Tempo durch die Gegend zuckeln. Nur weil es kräftesparend war. Ausruhen konnten sie sich später immer noch.

{Kassandra | Abseits der Herde | Pepper&Kassandra}
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptySa Mai 27, 2017 9:29 am


Remus folgte den Spuren seiner Herdengenossen. Ein schmaler ausgetretener Pfad voller Hufspuren, großer und kleinen, tiefen und leichten. Die Nässe hatte sich auch in sein Fell geschlichen und der Wind zwang ihn immer wieder dazu den Blick abzuwenden um das Wasser aus den Augen zu blinzeln, auch wenn ihm der Schopf zur einen Seite darüber hing. Es tröpfelte schon zu lange vor sich hin, einzig an seinem Hals fühlte es sich noch warm an, dort wo die dicke Mähne zottig hinab hing und dem Regen Widerstand bot.
Immer wieder blieb der kleine Hengst stehen und wandte den Blick zurück. Die Wolkendecke verlief noch Meilen weit in die Ferne und hing viel zu tief über dem Land. In der Ferne zuckten bereits grelle Blitze, vom Licht am Horizont war kaum noch etwas zu sehen. Fasziniert von den wallenden Wolken und den Lichtern, die sich in ihnen verloren verharrte er einen Augenblick und genoss auf seine Art diesen Augenblick.
Die Gräser tanzten nicht wie sonst sondern wurden von einer Seite zur anderen geworfen, Äste von Büschen knarzten laut und das rascheln der Blätter nahm kein Ende mehr. Die Natur um Remus herum war unruhig und das machte auch seine Stimmung zunehmend aufgekratzter. Seine Flanken bebten erregt, ein Unterschlupf war wohl wirklich das beste bei diesem Wetter, das erst in den Anfängen zu stehen schien.
Der kalte Wind blies ihm wieder einmal hart gegen den Hinterkopf, und holte ihn aus seinen Gedanken heraus, eher er die Ohren in den Nacken legte, wieder zu den Anderen blickte und seine Hufe in Bewegung setzte. Er war etwas zurück gefallen und schickte sich nun mit schnellen Schritten wieder aufzuschließen um wenigstens noch einen Teil des Gespräches mit zu bekommen. Durch den flotten Trab peitschte der Wind die Regentropfen noch härter gegen seine Nüstern und widerwillig musste er Schnauben. Die Hufe patschten durch volle Pfützen und langsam begannen sich die hellen Hufe des kompakten Hengstes mit dunklem Schlamm zu mustern. Erst als er wieder nah genug war parierte er durch, das platschen des Schlamms nahm sein Ende und der Regen floss wieder in kleinen Rinnsalen über seine Schulter hinab. Seine Brust hob und senkte sich, sie waren schon zu lange auf den Hufen als dass er sagen könnte, er wäre nicht müde.
Gerade bekam er noch die letzten Worte des bunten Leithengstes mit. Remus schüttelte das Fell ehe er begann sich an dem Gespräch zu beteiligen. "Gibt es keine Abkürzung?" sicherlich gab es eine, womöglich war diese aber der Witterung entsprechend nicht zu gebrauchen, denn früher oder später würde wohl ihr ganzer Weg nur noch aus Matsch bestehen. Andererseits klangen weitere drei Stunden auf offener Fläche auch nicht gerade besser und missmutig blinzelte der Blonde in die Wolken hinauf. Mehr als die Hoffnung auf eine positive Antwort auf seine Frage blieb dem Hengst nicht und so passte er sich wieder dem Trott der Herde an und folgte ohne sich zu beschweren oder zu jammern, es ging wohl keinem anders, alle hatten es satt nass und durchkühlt durch die Gegend zu laufen und sehnten sich endlich die Höhle herbei. Und das war eben nur durch laufen zu erreichen. Also hieß es weiter die Hufe ordnen und voreinander setzen und das beste aus der Sache zu machen. Nur im Moment wollte der Optimist in Remus nichts gutes finden.

[Schließt zur Herde auf | Amadeus,Kassandra,Insomnis]


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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptySo Jun 04, 2017 2:54 pm

Die kleine Falbstute schnaubte missmutig. Während der doch recht schweigsamen Wanderung - keines der Pferde verspürte tatsächlich viel Lust dazu, eine länger währende Unterhaltung bei diesem Wetter zu führen - kamen die wenigen Worte der Leittiere zu Beginn fast schon einem Peitschenhieb gleich. Als nun die Antwort auf Peppers Frage durch die Leitstute beantwortet wurde und der dunkle Leithengst ebenfalls das Wort erhob, vermochte die Sechsjährige ein missmutiges Grummeln nicht zu verhindern. Sie waren noch lange nicht am Ziel und das Wetter schien eher schlechter als besser zu werden.
Imsomnis blähte die Nüstern und schüttelte sogleich den kleinen Kopf, legte die Ohren schützend gegen den Wind zurück in den dichten Schopf, welcher inzwischen ebenfalls tropfte.
Ihr Fell war durchgeweicht bis auf die Unterwolle und dunkel vom Regen, ihre starken Beine mehr matschbraun als schwarz. Doch ein kurzer Seitenblick genügte um ihr zu versichern,
dass nicht einzig sie davon betroffen war, sondern ebenso der Rest der Herde.
„Juchee ...“, murmelte sie auf die wenig aufbauenden Worte des Leithengstes hin und senkte den Kopf noch ein wenig tiefer, die Nüstern kaum noch drei Hufbreiten über den Boden schwebend. Allmählich verspürte die helle Mustangstute die ersten Anzeichen einer langen Wanderung, die sie selbst so nicht mehr hundertprozentig gewöhnt war. Als Wildpferd wusste sie was es hieß entbehren zu müssen und durchzuhalten und dennoch sehnte Pepper sich allmählich das Ende dieser Reise herbei.

Die Augen halb geschlossen, mehr mechanisch nach vorn laufend als tatsächlich bewusst jeden Schritt einzeln machend, stolperte sie über eine freigelegte Wurzel und hob blinzelnd den Kopf, stoppte kurz. Ihre Ohren schnellten nach vorn und ihr Herzschlag beschleunigte,
als ihr bewusst wurde, dass Amadeus sich von der Herde entfernt hatte. Angespannt setzte sie sich wieder in Bewegung, beobachtete Kassandra und danach wieder Amadeus, der offenbar entspannt wieder zurück zur Herde stieß.
Nachdem der Leithengst seine Position wieder eingenommen hatte und weiter lief als sei nichts gewesen, wagte es auch Pepper wieder ihre Muskeln zu lockern und etwas zielgerichteter nach vorn zu laufen. Das Leben in einer großen Herde wie dieser war ihr noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen, zu lange hatte sie mit ihren Adoptiveltern gelebt.
Dort hatten sie sich aufeinander konzentrieren müssen, waren sie doch zu wenige, um ihr Gelände jederzeit im Blick haben zu können. Einer der Gründe, wieso die Falbstute angespannter und misstauischer reagierte, als es womöglich 'normal' wäre.

Schließlich schloss ein weiteres, helles Wildpferd zu ihnen auf, Remus. Dessen Frage nach einer Abkürzung spiegelte die Gedanken Peppers wieder und für den Moment einer Antwort hob sie interessiert den Kopf ein Stück an. Ihr war natürlich ebenso bewusst wie dem Hengst auch, dass eine Abkürzung bei dieser Wetterlage eher den Weg verdoppelt als verkürzen würde, aber ein Funken Hoffnung stob dennoch in ihr auf.
„Ein weit entfernter Gedanke ...“, murmelte Pepper und schüttelte sich das Wasser aus dem kurzen Fell. Sie hatten das Seeufer erreicht und wanderten nun an diesem entlang, was die Herde erneut verlangsamte. Jeder Schritt durch den tiefen Matsch glich einer Qual. Schwer klebte das nasse Erdreich an Peppers Beinen, behinderte jeden ihrer Schritte und hielt sie mehr und mehr zurück. Angestrengt schnaubte die Stute ab, hielt kurz inne und verschnaufte für wenige, kostbare Augenblicke. Danach folgte sie ihrer Herde erneut.

[Bei Kassandra, Amadeus & Remus | erschöpft]
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyDi Jul 04, 2017 10:19 am

Kassandra war sicherlich genauso müde wie der Rest ihrer Herde. Es tat ihr leid, wenn sie sah, wie durchnässt sie alle waren - Pepper genauso wie Remus, der jetzt zu ihnen aufschloss. Sie waren zeitig genug losgegangen, jedenfalls wenn man Akestis' Worten trauen konnte. Doch dann hatte der Wind zugenommen und die Wolken viel schneller zusammengetrieben, als sogar der Schamane hätte sehen können. Vielleicht war das einer der Gründe, warum so viele - darunter auch Amadeus - Akestis nicht trauten. Kassie hatte von ihren Eltern gelehrt bekommen, wie wichtig es war, auf Heiler und Schamanen zu hören; Amadeus nicht. Es war ein ewiger Kampf, und manchmal kam sie nicht umhin, von seiner Störrigkeit zum Zweifeln gebracht zu werden. Aber es war Amadeus - manchmal glaubte sie auch, dass die Götter ihn nur geschickt hatten, um sie in den Wahnsinn zu treiben.
Und wenn das nur seine Erscheinung war, wenn er stand wie eine Bronzefigur und in die Ferne sah, um irgendwas zu untersuchen. So wie jetzt - es war von irgendwas aufgeschreckt worden, und stand da, die Beine durchgestreckt, den Hals erhoben und die Ohren gespitzt. Es war schon ein Bild für die Götter, der braune Hengst mit seinen leuchtenden blauen Augen. Aber wenn irgendjemand jemals herausfinden sollte, was sie in diesem Moment dachte, würde sie vermutlich ausrasten. Es war ein wohl gehütetes Geheimnis, das sie für immer mit sich tragen würde, ohne jemandem davon zu erzählen. Einen Teufel würde sie tun, ihm diese Genugtuung zu gönnen.
Kassandra blickte zu Amadeus, der mittlerweile wieder zu ihr aufgeschlossen hatte. Die einzige Abkürzung, die sie kannten, würde sie leicht vom Weg abbringen können, weil sie das Ufer verlassen mussten, und dann könnten sie sich vertun und die Höhle nicht erreichen und der Regen wurde immer dichter und - "Nein, gibt es nicht." Die andere Sache war, dass es nicht viel länger dauerte, am See entlang zu laufen, als über die Wiese. "Aber ich bin mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird. Wir schafen das!" Sie zwang sich zu einem Lächeln, ein bisschen Fröhlichkeit. Auch, wenn sie sich fühlte wie ein verdammter, begossener Pudel.

In ungefähr ähnlicher Konstellation ging es weiter - die Herde trottete am Utakaro entlang, wurde mal stärker, mal weniger stark beregnet, und immer mal wieder kamen die Fragen auf: wann sind wir da? Können wir eine Pause machen? Gibt es keine Abkürzung. Immer wieder war Kassie die, die die Hiobsbotschaften vorbringen musste - und Deus fuhr ihr nochmal in die Parade. Eine Schweinerei war das, und nichts anderes als eine Schweinerei. Irgendwann verengte sich der See, und der Aufstieg begann. Noch bevor sie das Gebirge wirklich erreicht hatten, konnte Kassie eine Gestalt in der Ferne entdecken, die auf sie zu lief.
"Schaut mal, da vorn ist Akestis!" Sie erkannte den großen, dünnen Hengst hundert Meter gegen den Wind, das war kein Problem mehr. "Wir haben es fast geschafft!"


{ Gedanken | Minizeitsprung }
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptySa Jul 08, 2017 8:42 am

Die Welt jauchzte auf, als der Regen aus den Wolken zu prasseln begann. Die letzten Wochen waren trocken gewesen, anstrengend für die Pflanzen. Das Gras wurde immer gelber, je weiter man sich von Fluss und See entfernte, und nur die größten Bäume, deren Wurzeln tief ins Erdreich hineingewachsen waren, bis ins Herz der Mutter Welt, sahen noch wirklich kräftig und gesund aus. Vielen anderen würden gerade die Unterschiede in den Bäumen nicht auffallen - doch Akestis sah sowas. Er war lange Jahre ausgebildet worden, um Natur und Pferd gleichermaßen lesen zu können; er hatte die Augen dafür, ganz egal, wie lange er daran gezweifelt hatte, jemals soweit zu sein. Es passierte mittlerweile automatisch - er sammelte Kräuter, ging zum Wasser, machte einen Spaziergang, war auf dem Weg zur Herde, und er nahm war. Alles, was um ihn herum geschah. Und so hörte er, als der Regen begann, wie glücklich die Welt war. Binnen von Minuten ging ein Rascheln durch die Welt, so leise, dass andere Pferde es einem Windstoß schulden würden: die Grashalme stellten sich auf, die Bäume reckten ihre Blätter und Äste, und die Sträucher sammelten sich, um sich dem rettenden Nass entgegenzustrecken.
Doch Akestis wusste auch, dass dieses Glück nur von kurzer Dauer sein würde. Ein Sturm zog auf, das Tal hinauf, und würde wahrscheinlich das meiste überschwemmen und einigen Bäumen ihr mehr oder weniger langes Leben kosten. In seinen Knochen wusste er, dass seit Jahren kein so schlimmer Sturm mehr durch Hukari gezogen war, und er hatte sich schon vor Tagen aufgemacht, um die Mustangherde, die nun schon seit fast einem Jahr durch das Land zog, zu finden und zu warnen - sie waren eine kleine Gruppe, und nirgendwo würden sie vor den Launen der Götter besser geschützt sein in den nächsten Tagen, als in den Höhlen der Schamanen. Amadeus, der eigenwillige Leithengst, war weniger begeistert gewesen von dem Wissen, dass er sich von einem Schamanen helfen lassen musste; aber schon jetzt war er nicht mehr in der Lage, sich Kassandra zu widersetzen. Manchmal fragte sich Akestis im Stillen, wenn er die beiden so beobachtete, wie lange es wohl dauern würde, bis er gefragt wurde, um das erste Fohlen der Beiden segnen zu dürfen.

Das Problem an Vorhersagen war allerdings immer, dass sie nur zu einer gewissen Prozentzahl akkurat waren; es gab immer ein paar Schlupflöcher, und die Natur und die Götter waren eigenwillig. Heute musste Akestis das mal wieder am eigenen Körper erfahren. Der Wind hatte aufgefrischt, und anstatt gegen Abend, würden die Wolken schon in weniger als einer Stunde hier sein; aus dem leichten Nieselregen, in dem die Mustangs bei ihm ankommen sollten, war ein gleichmäßiger Vorhang aus Wasser geworden. Deswegen machte er sich auf, den Berg hinab, um ihnen entgegen zu gehen, sobald er sie in unmittelbarer Reichweite spürte. Mit einer Sicherheit, die langjähriger Erfahrung zu schulden war, kletterte der große Apaloosa den steinigen Pfad von seiner Höhle hinab in Richtung tal, und es dauerte nicht lange, bis er die Mustangs erreichte. Kassandra hatte sie noch einmal zur Eile aufgerufen. Sie waren alle durchnässt bis auf die Haut und erschöpft von dem langen Marsch, in dem sowohl Kassandra als auch Amadeus sicherlich ein scharfes Tempo vorgelegt hatten.
"Seid willkommen am Heiligen Utaka!", begrüßte Akestis sie. "Ihr habt es gleich geschafft, doch wir müssen uns beeilen, sonst holt der Sturm euch doch noch ein." Er war noch nie ein Hengst der großen Worte gewesen; er mochte es, sich kurz zu halten, und auf die üblichen Floskeln und Feinheiten zu verzichten. Wieso auch? Eine verschleierte Wahrheit war eine falsche Wahrheit.
{ Gedanken | geht den GCM entgegen | begrüßt sie }
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMi Jul 26, 2017 6:46 pm

Regen wohin man auch sah. Was mit dünnen Bindfäden begonnen hatte, hatte sich nun zu einem prasselnden Wasserfall ausgeweitet. Viel früher als es der Schamane angekündigt hatte. Erneut ein Indiz, dass Amadeus an der Zuverlässigkeit dieser ominösen Götterzeichen und ihren erdgebundenen Überbringern zweifeln ließ. Diese Welt erschien ihm nicht als gottgesteuert, ganz gleich, welch abenteuerliche Zufälle es auch geben mochte. An ein Schicksal glaubte er nicht. Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen und die meisten suchten lediglich einen Weg, sich dieser Verantwortung zu entziehen. Sie wollten nicht für ihr Handeln gerade stehen und machten stattdessen die Götter verantwortlich. Genauso gut hätte man die Menschen für alles Unheil dieser Welt verantwortlich machen können.
Aber es war kein weit entfernter Gedanke, dass die Pferde an etwas glauben wollten. Etwas, das ihnen Hoffnung gab. Remus sehnte sich beispielsweise nach einer Abkürzung, was Pepper offenbar schon vor langer Zeit als Ausweg verworfen hatte. Die Leittiere würden ihre Herde wohl kaum auf einem extra langen Pfad führen, wenn es einen kürzeren gegeben hätte. Es sei denn, dieser wäre gefährlicher, aber bei diesen Regenmassen, die vom Himmel fielen, war wohl nicht einmal ein hart gesonnenes Wolfsrudel in der Laune auf die Jagd zu gehen. Das war auch ganz gut so, denn das letzte, was sich nach dieser langen Reise brauchten, war ein Kampf mit ausgehungerten Räubern, die es auf die trächtigen Stuten abgesehen hatten. Der Frühling kam mit riesigen Schritten und das zeigte sich deutlich an den Bäuchen einiger Herdenmitglieder, die vor Leben wuchsen. Amadeus wusste nicht so recht, ob er sich auf die Zeit freuen oder ihr griesgrämig entgegenblicken sollte, wenn die Jungen wieder um ihn herumwuselten und Geschichten längst vergangener Tage hören wollten. Der Leithengst konnte sanftmütiger sein als er sich gab, und das wussten sie. Aktuell war ihm aber absolut nicht nach Sanftmut zumute. Er schnaubte sich einige Regentropfen von den Nüstern und schüttelte die schwarze Mähne, die an seinem Hals klebte, als hätte sie dort jemand mit Baumharz fixiert. Seine Miene verfinsterte sich immer mehr und den Rest des Weges hatte er sich nicht mehr an dem Gespräch beteiligt, dass sich um Kassandra gebildet hatte. Manchmal war er einfach gerne schweigsam. Ohnehin kam der Braune mit wenigen Worten aus. Sie waren meist wirkungsvoller und die Gefolgsleute stumpften nicht so schnell gegenüber ihrem Klang ab, wenn man sie nur mäßig einsetzte.
Der Ausruf der Leitstute klang wie Triumph und Jubelschrei zugleich und am liebsten hätte Amadeus abfällig geschnaubt, doch es kam nicht mehr als ein schwerwiegendes Seufzen dabei heraus. Er freute sich nicht auf Akestis. Das tat er nie. Er kam inzwischen mit dem Möchtegernheilkundigen aus, weil dieser vielleicht die ein oder andere Kampfwunde von ihm geflickt hatte, aber er kooperierte dennoch nicht gerne mit dem Appaloosaschecken. So ging sein Gruß auch nicht über ein zur Kenntnis nehmendes Kopfnicken hinaus, ehe er auch schon weiter durch den aufgeweichten Boden stapfte. Er brauchte keinen Schamanen, der ihm Mut machte; er hatte schon ganz andere Stürme durchgestanden. Dennoch sehnte er sich tief im Inneren nach der Höhle, denn wer zog ein Dach über dem Kopf nicht einem Wolkenbruch vor? „Ach wirklich… - haben dir das auch die Götter geflüstert…“ Seine Worte waren leise, sodass sie wohl niemand hören würde, der nicht direkt neben ihm lief. Sie trieften nicht vor Verachtung, aber doch vor Missgunst, dass es dieser Schecke geschafft hatte mit nichts und wieder nichts so hoch in Kassandras Gunst aufzusteigen. Sie würde ihm irgendwann noch wie ein wissbegieriges Fohlen hinterherlaufen, wenn er nicht aufpasste und diesen Haufen von Herde zusammenhielt.

Es dauerte weitere, endlose Schritte bis sie endlich an der Höhle ankamen, wo alle Pferde sofort ins Trockene strömten. Der braune Hengst mit der auffälligen Laterne blieb vor dem Eingang stehen, bis jedes Herdenmitglied sich im Inneren befand. Dann prüfte er noch einmal die Umgebung, lief einige Schritte auf und ab und gesellte sich dann ebenfalls ins Trockene, behielt jedoch den Ausgang im Blick. Es war das Kriegergen, das ihn dazu veranlasste, wachsam zu sein. Seine Ohren waren auch jetzt ruhelos, als müssten sie das wett machen, was seine Augen nicht mehr erfassten. Doch wer ahnte das schon? Amadeus würde eher an Götter glauben, als dieses Geheimnis zu lüften. Dabei waren seine eisgrauen Augen schon jetzt kaum noch vom verregneten Himmel zu unterscheiden.
{Wanderung | Akestis | Höhle}
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyFr Aug 25, 2017 5:59 pm

Es gab also keine Abkürzung, aber immerhin schienen sich alle am Riemen zu reißen um nicht langsamer zu werden. Die Abstände zwischen ihnen allen veränderte sich stetig. Mal rückte einer auf, mal viel wieder ein anderer zurück. Remus bemühte sich nun nah dran zu bleiben, denn der Regen nahm zu und sein Missmut ebenso. Wenigstens hätte er mit einem breiten Hintern vorm Schädel keinen Wind mehr von vorne. Er legte die Ohren an.
Amadeus und Kassandra keiften sich mal wieder an. Das war nichts neues, denn ihre Meinung zu dem Kerl zu dem sie auf dem Weg waren, war scheinbar wie Feuer und Eis. Kassandra schien ihm vollstes Vertrauen entgegen zu bringen, während Amadeus nur Spott für ihn übrig hatte. Remus stellte sich weder auf die eine noch auf die andere Seite. Er war wohl so was wie das Schmelzwasser und er würde sich wohl von Taten überzeugen lassen. Seine Ohren zuckten nach vorne als der Schamane plötzlich wirklich vor ihnen auftauchte.
Ein wenig musste er über Amadeus schnippische Aussage grinsen, er behielt sich jedoch alle Antworten für sich. Fürs erste wollte er nur eines - trockene Hufe. Und sich ausschütteln ohne im nächsten Moment wieder ein vollgesaugter Waschlappen zu sein. So gern er wanderte, dieser Marsch hatte schon fast etwas Reisendes an sich und so langsam nervte ihn alles. Er hoffte die Laune aller würde sich bessern, wenn der Sturm anbrach und sie die Gewissheit hatten alles richtig gemacht zu haben. Naja fast alles. Denn wenn sie früher aufgebrochen wären, hätten sie die Höhle mit trockenen Hufen erreicht.
Wie dem auch sei. Der Palomino schickte ein lautes "Dem Himmel sei Dank!" an die Götter als er Akestis Gestalt erkannte. Neugierig spähte er an den anderen vorbei um den Hengst zu mustern, aber die Sicht war zu schlecht als das er viel erkennen konnte. Sicherlich hätte er viel zu erzählen denn er schien auch viel zu wissen. Remus blickte noch einmal zurück.
Er zog die Beine aus dem Schlamm und schickte sich an der Gruppe weiter zu folgen, denn scheinbar neigte sich der elendige Weg im Regen dem Ende zu.

Endlich hatten sie die Höhle erreicht und Remus schnaufte erleichtert auf, während er den Blick hob und sich zunächst die Felswände ansah. Seine Hufe klapperten laut auf dem Boden, das Echo hallte und neugierig sah er sich um. Das Wasser aus seinem Fell tropfte von seinem Körper und hinterließ eine große Pfütze. Er besah sie sich schuldbewusst, trat darüber hinweg und schüttelte sich schließlich ausgiebig um das Wasser nicht noch weiter in die Höhle hinein zu ziehen.
Sofort fühlte es sich wärmer an, nachdem der Wind nicht mehr um seine Ohren pfiff und das Wasser nicht mehr wie Nadelstiche von oben auf ihn hinab prasselte.
Erneut schüttelte er seinen kleinen Körper. Er entfernte sich in eine abgelegene Ecke und entschloss sich das Ganze erst einmal aus der Ferne zu betrachten. Wer wusste schon was die Leittiere nun zu bereden hatten. Abwarten, aufwärmen und ausruhen. Die großen drei As dieses Tages. Für heute hatte Remus die Nase voll und wollte nur eines - schlafen.
Zumindest dösen würde wohl möglich sein und so winkelte er ein Bein gelassen an, ließ die Ohren hängen, senkte den Hals auf halbe höhe und schloss halb die Augen. Hier würden ihn keine zehn Pferde mehr herausbringen. Auch nicht die Pferde seiner eigenen Herde.

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyDi Aug 29, 2017 6:05 pm

Der Schlamm der sich durch den vielen Regen gebildet hatte klebte der jungen Stute an den Hufen. Sie war es nicht gewohnt so lange zu wandern, doch sie war eine Kämpferin und so hatte sie auch diesen Marsch überstanden. Die Mähne klebte an ihrem Hals und auch der Schweif war nicht viel mehr als eine nasse Ansammlung von Haaren. Sie schnaubte und hoffte, dass sie die Höhle bald erreichen würden um wieder etwas trockenes unter den Hufen zu spüren.

Nach einem weiteren endlos dauern wollenden Marsch kamen sie endlich bei der Höhle an. Tri war erleichtern, dass sie die Wanderung alle heil überstanden hatten. Sie wusste nicht ob sie noch weiter wandern würden, oder hier bleiben würden, bis sich das Unwetter gelegt hatte und dann zurück gehen würden. Triumph wusste nicht, wie es weiter gehen würde. Sie schnaubte und ihre sichelförmigen Ohren zuckten leicht und sie ließ ihren Blick leicht schweifen.

Sie erkannte ihre Schwester Kassandra und drückte beim vorbeigehen kurz ihre Nüstern gegen ihr Fell. Sie war so erschöpft und am liebsten würde sie sich hinlegen um eine Runde zu schlafen, doch sie wusste noch nicht wie es weiter ging und so blieb sie, ein paar Schritte von Kassandra entfernt stehen und drehte die Ohren in verschiedene Richtungen um die verschiedenen Geräusche in sich aufzunehmen und um nichts zu verpassen.

[Wanderung | Höhle | begrüßt Kassandra | wartet was geschiet]
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMo Sep 04, 2017 10:01 pm

Ein sachter Wind stich über die dunkelgrünen Baumwipfel, die das Ufer am Rande des Utakarosees säumten, brachte das Laub und die Nadeln zum Rascheln. Für einen Moment lang war es - abgesehen vom leisen Pfeifen des Windes - still, beinahe schon zu still, als würde die ganze Welt den Atem anhalten. Dann erhob die Fremde, die sich Invictus genähert hatte, das Wort, und stellte sich als Njala vor. Der graue Hengst musterte sie akribisch. Sie gehörte zu keiner der einheimischen Rassen dieses Landes an, so viel stand fest. Wenn Invictus richtig sah, ähnelte ihre Statur eher seiner eigenen - wenngleich ihre Züge um einiges femininer waren als die seinen - und er wunderte sich, ob in ihren Adern das gleiche Blut floss wie in seinen. Der Wind strich ihr den dichten Schopf aus dem Gesicht, gab die breite, weiße Stirn frei und ließ sie beinahe schon spitzbübisch, wenn auch mysteriös aussehen.
Wo blieben seine Manieren? Er hatte während all des Musterns glatt vergessen, sich selbst vorzustellen. "Invictus", antwortete der Apfelschimmel also, mehr schroff als freundlich, aber waren wir einmal ehrlich, so war er nicht hier, um Freunde zu finden und Bekanntschaften zu schließen. Er war hier, um nach Unterschlupf vor einem vermeintlich aufziehenden Unwetter zu finden. Leider musste Invictus bei einem kurzen Blick gen Himmel feststellen, dass der Schamane tatsächlich recht haben könnte. Die Wolken, die bereits die ersten zarten Tropfen auf die Erde regnen ließen, schienen von Minute zu Minute dunkler zu werden. Njala war offensichtlich auch von dem Schamanen gewarnt worden - denn auch sie hatte die Höhle erwähnt, und das Wissen über deren Lage war nicht sehr weit verbreitet.
"Du hast recht", begann Invictus dann,"wir sollten uns auf den Weg zur Höhle machen." Ohne eine Antwort abzuwarten wandte Invictus sich vom Ufer des Sees ab und trabte in Richtung Wald. Seine Ohren zuckten nach hinten, als er Njalas Tritte wahrnehmen konnte und er zog das Tempo leicht an. Als sie aus der anderen Seite des Waldes herauskamen, hatte es bereits begonnen, stärker zu regnen, und Invictus wusste: wollte er, dass sie noch rechtzeitig ankamen, so musste er das Tempo anziehen. So fiel er in einen leichten Kanter, seine Hufe trommelten rhythmisch auf dem durchweichten Sandboden und kündigten die Ankunft des Hengstes an.
Genau in dem Moment, als die Wolken sich vollständig auf die Erde ergossen, erreichten sie den Berg und damit auch den Eingang der Höhle. Im Trockenen angekommen, schüttelte sich der Hengst, um das graue Fell grob von der Nässe zu befreien, ehe er sich in der Höhle umsah. Der Schamane schien ganze Arbeit geleistet zu haben, denn Invictus zählte neben dem braunen Hengst noch fünf weitere, bunt zusammengemischte Pferde. Abgesehen von drei Stuten gehörten zwei andere Hengste zu dem Verband, den man wohl bereits "Herde" nennen konnte. Invictus richtete sich auf, er überragte die anderen Pferde, die überwiegend Mustangs waren, um einiges, und wirkte wie so oft wie ein bunter Hund zwischen all den kleineren Wildpferden. Die Präsenz des Hengst schien die gesamte Höhle zu erfüllen, während er weiter hineinschritt, jedoch möglichst weit weg von den anderen Pferden.
{Njala # Regen # sucht Unterschlupf # kommt in der Höhle an # bemerkt die anderen}
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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptySa Sep 09, 2017 3:45 pm

Die Schritte der Mustangstute waren präzise gesetzt und darauf ausgelegt nicht mehr Energie als dringend notwendig zu vergeuden. Das Wetter zollte seinen Tribut und obgleich Insomnis durchaus als 'wetterfest' zu beschreiben war, missfiel ihr das Gefühl der klammen Feuchte, die sich allmählich durch ihr Fell fraß. Dicke Schlammkrusten hatten sich an ihren Beinen gebildet, das Langhaar hing strähnig und nass hinab und tropfte. Während sie der Höhle zunehmend näher kamen, stapfte die Falbstute letztlich nur noch stur voran, unfähig, einen anderen Gedanken zu fassen als laufen und überleben.
Dann endlich zeichnete sich eine verwaschene Gestalt im regen vor ihnen ab, eine große, drahtige Gestalt, in welcher Pepper später den Schamanen erkennen sollte. Dieser begrüßte die Leittiere lediglich knapp und lotste sie schließlich zu seinem Domizil. Dankbar trottete Pepper diesem hinterher, klaglos akzeptierte sie die neue Führung, welche sie unter anderen Umständen misstrauisch und mit größer Aversion gefolgt wäre. Ihre Loyalität galt einzig den Leittieren, welche sie als würdig erachtete und derzeit waren dies Kassandra und Amadeus, wenngleich beide vermutlich einen anderen Blickwinkel diesbezüglich besaßen.

Mit einem lautlosen Aufseufzen trat Pepper in die Höhle des Schamanen, blieb kurz am Eingang stehen und gab sich dem Gefühl hin, wie die Wassermassen aus ihrem Fell tropften und mit lauten Geräuschen zu Boden fielen. Erschöpft vermochte sie sich eben weit genug zu entfernen um die restliche Herde nicht zu behindern, schnaubte dem Schamanen und den beiden Leittieren dankbar entgegen und gesellte sich in die Nähe zu Remus, um sich dort der Erschöpfung ein wenig hinzugeben.
Allzu lang währte dieser Zustand nicht, schreckte sie aus ihrem Dösen auf, sobald ein fremder Hengst in Begleitung einer jungen Stute ebenfalls die Höhle aufsuchte. Augenblicklich legte Pepper misstrauisch die Ohren an, wirkte der Graue fremdländisch und exotisch. Ebenso die Stute, welche seine Tochter hätte sein können oder aber seine Geliebte. Es war der Falbfarbenen gleich, der Graue war fremd und daher für die Herde nicht sicher. Die junge Mustangstute stieß ein hartes Schnauben aus, wenn die beiden Leittiere nicht bereits die zwei Pferde bemerkt hätten, der dunkle Blick Peppers, fixiert auf die beiden 'Eindringlinge' hätte sein übriges dazu getan.
„Hoffentlich hält dieser Regen nicht zu lange an.“, murmelte die Stute und schüttelte ihr Fell abermals aus, welches nicht mehr triefend nass war, aber trocken ließ es sich auch nicht bezeichnen. Insomnis blähte die Nüstern, versuchte einen Duft zu erhaschen, der von dem Grauen und der Weißen ausging, doch bis auf Wildnis schien ihnen nichts anzuhaften. War dies ein gutes Zeichen? Das Misstrauen in Pepper erwachte und ihre Muskeln verspannten sich. An Ruhe war nicht mehr zu denken und somit folgte sie aus wachsamen, dunklen Augen dem Geschehen am Höhleneingang.

[Höhle | Ruht ein bisschen | Sieht Invictus & Njala | Misstrauisch]

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Kassandra

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyMo Sep 18, 2017 6:11 pm

Schon bei Akestis' Ankunft merkte Kassandra die Veränderung in Amadeus' Verhalten. Sie warf ihm einen genervten Blick zu - es ging ihr gehörig gegen den Strich, dass ihr Herdenchef den Schamanen nicht ausstehn konnte, aber natürlich zeigte er es auch noch unverhohlen. Sie widerum wusste gar nicht, was sie machen sollten, wenn Akestis und seine Schamanenbrüder irgendwann deswegen entscheiden würden, dass Kassie's Herde nicht mehr von ihnen unterstützt werden würde. Was sollte sie denn tun? Sie hatte versucht, Amadeus das zu erklären, schon einige Male, doch wie Hengste waren - und er als Paradebeispiel - hatte er sich geweigert, ihr zuzuhören und über ihre Worte nachzudenken. Sie legte die Ohren an und warf ihm einen warnenden Blick zu, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als ihn machen zu lassen. Es sollte ihr auch relativ egal sein, denn immerhin blieb Amadeus heute still und die Herde machte sich sofort auf, dem Schamanen zu folgen.
Es war tatsächlich kein langer Marsch mehr, bevor sie ins Trockene kamen. Kassandra folgte Akestis direkt, blieb jedoch nur wenige Meter neben Amadeus stehen - gerade im Trockenen, aber dennoch in der Lage, die Pferde dabei zu beobachten, wie sie ins Trockene strömten. Sie schenkte allen Herdenmitgliedern ein aufmunterndes Lächeln oder, wie bei ihrer kleinen Schwester, einen kurzen Stupser an die Schulter; niemand würde bemerken, dass ihre Muskeln vor Erschöpfung zitterten und sie vermutlich bald umfallen würde, wenn sie nicht ein wenig mehr Pause bekommen würde. Lediglich Akestis warf ihr einen prüfenden Blick zu, doch sie schüttelte den Kopf, zeigte dem Schamanen, dass es nicht sie war, die seine Aufmerksamkeit brauchte. Erst, als sich auch Amadeus unterstellte, schüttelte Kassandra ebenfalls die Feuchtigkeit aus dem Fell - doch die Kälte war in ihren Knochen angelangt, und auch, wenn die Höhle durch ihre Abgeschirmtheit wärmer war als die Luft draußen, war ihr kalt.

Eine lange Pause war der jungen Leitstute nicht gegönnt - nur wenige Minuten, dann hörte man Hufgetrappel vor dem Höhleneingang, das Amadeus und Kassandra beide aufhorchen ließ. Es dauerte nicht lange, bevor Kassie erkannte, dass es sich hier nicht um einen Schamanen handelte; der graue Hengst, der sich vor ihnen aufbaute, war definitiv ein Krieger, kein Heiler. Die Scheckstute betrachtete den Apfelschimmel mit Skepsis und versuchte direkt, ihn einzuschätzen - auf den zweiten Blick erkannte sie aber, dass er eigentlich auch nur aus dem Fell schaute wie ein begossener Pudel auf der Suche nach einem Unterschlupf. Vielleicht würde es nicht so wild werden. Dann bemerkte sie, dass sich ein zweites Pferd näherte - eine ebenfalls graue Stute, etwas kleiner, aber dennoch ebenfalls größer als Kassandra und Amadeus. Und sie schaute ähnlich griesgrämig drein wie alle hier anwesenden Pferde.
Kassandra warf Amadeus einen Blick zu, bevor sie sich aufrichtete und die beiden fremden Pferde begrüßte. "Seid Willkommen, Fremde", sagte sie, als würde die Höhle ihr gehören. In diesem Moment tat sie das auch. "Was führt euch hierher?"


{ Ankunft in der Höhle || Erschöpfung || Invictus & Njala }
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Njála

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BeitragThema: Re: Land unter   Land unter EmptyFr Nov 03, 2017 4:03 pm

Chapter 1.1

Wie die Motte ins Licht, verbrennen meine Flügen.

Die dunklen vollen Regenwolken, die den Himmel verhangen, hatten etwas nostalgisches an sich und zogen unsere Heldin in ihren Bann. Die Augen suchten in diesem ganzen Grau nach einer Art Licht oder auh nur ein Zeichen auf einen besseren Tag. Dass jene Prophezeihung sich nicht bewahrheiten würde und sie sich ganz einfach wieder ihren alltäglichen Leben widmen konnte, doch diese dürre Gestalt hatte ihre Pläne zu nichte gemacht. Er hatte ihre Hufe in die richtige Richtung gelenkt. Und vielleicht, ja vielleicht war es Schicksal gewesen, ihre Begegnung mit dem Apfelschimmel. Ihr Blick glitt kurz zu ihm hinüber, sein Gemütszustand schien sich nicht gebessert zu haben, es war als würde die Last der Regentropfen seine Laue noch mehr dämpfen, sodass er noch kühler und unnahbarer aud unsere Heldin wirkte. Die Ohren zuckren resignierend, als das Mädchen seinen Blick auf ihren zierlichen Schultern spürte. Der Seelenspiegel wandten sich gen Boden, versuhten dem fesselnden Blick auszuweichen, doch vergebens, immer wieder glitten die Irieden in die seinigen. Was starrst du mich so an... trotzige Gedanken, eines kleinen Fohlens nachkommend, Idiot. Sie versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen, ließ es aber dann bleiben, als der Wind auffrischte und ihr die nasse Mähne ins Gesicht wehte. Die Augen öffneten sich unter den Strähnen, überrascht über die plötzliche Stimme ihres Gegenübers. Es dauerte einige Sekunden, bis Njála realisierte, dass der Fremde ihr gerade seinen Namen verraten hatte. Ein wirklich..ungewöhnlicher Name, wie das Mädchen fand. Sie wusste nicht aus welcher Sprache jener kam und was genau die Bedeutung war, doch sie beließ es allein bei seiner Aussage, wollte nicht nachfragen. Invictus immer wieder wiederholte unser Mädchen den Namen des Grauen, wollte sie diesen doch auf keinen Fall vergessen, er würde noch wichtig werden, so glaubte sie. Gerade hatte sie sich dazu entschieden sich in Schweigen zu hüllen und einfach freundlich zu Nicken, so wie es die Tugend ihr abverlange, dann setzten auch schon die ersten Tropfen ein, die von Sekunde zu Sekunde stärker wurden, sodass eine Unterhaltung unmöglich wurde. Sie wollte schon zur Eile drängen, doch Invictus schien ihre Gedanken gelesen zu haben, und seie Ohren zuckten zu unserem Mädchen nach hinten. Diese Aufforderung ließ sich Njála nicht entgehen und schickte sich an ihren neu gewonnen Gefährten schnellstmöglich auf Schritt und Tritt zu folgen.

Die kleineren Hufe trommelten beständig auf den mittlerweile schon aufgeweichten Waldboden, als sie aus seierm schützenden Blätterdach herausbrachen und sich nun auf freier Fläche befanden, wurde unserer Heldin sehr mulmig zumuten und sie beilte sich ihr Tempo anzusporenen und zur schützenden Seite ihrer männlichen Begleitung aufzuschließen. Keinesfalls wollte sie seine schützende Gestalt verlieren. Gar verschwand sie fast hinter dem dunklen Berg aus dunklem nassen Fell und schirmte sich so etwas gegen den fallenden Regen ab, der ihr im Nacken saß. Sie reckte den Kopf nach vorn und spähte zwischen den nassen Haarsträhnen hindurch, ihre Richtung hatte sich nicht geändert und Beide heilten auf den großen Berg zu, in dem sich die schützende Höhle befinden sollte. Aber schon der Gedanke daran, ließen das Herz des Mädchens schwer werden und Zweifel gar Furcht schlich sich hinein und brachten das Blut in ihren Ohren zum rauschen. Zähneknirschend schüttelte sie den Kopf und bließ die verräterischen Gedanken mit einem Schnauben gen Himmel hinaus. Es dauerte nicht mehr lange, bis die Götter vollkommen den Verstand verloren und ihre ganze Wut auf die zwei Pferde losließen. Doch zum Glück war der Eingang der Höhle schon in Sichtweite und der trommelnde Regen fiel nun bloß noch auf übersättigtes Grün hinab.

Eine einladende warme Luft schlug den beiden Neuankömmlingen entgegen, als sie eintraten. Unser Mädchen bließ sich den trpfnassen Schopf aus dem Gesicht und blickte teilnamslos in die erstaunten und neuguerugen Gesichter der anderen Pferde. Sie und der Apfelschimmel stachen eindeutig heraus, ihre Körper waren anders und Invictus überragte die meisten Anwesenden um Längen. So war es auch nicht verwunderlich, dass er erst einmal klar stellte, dass er nun angekommen war und sich aufreckte und die ganze Höhle mit seiner Präsenz zum Schweigen und Staunen brachte. Was unsere Heldin anging, jene hielt sich eher im Hintergrund, verschwand gar hinter Invictus. Eher ungewollt drückte sie ihre zarte Schulter an die seinige. Sie wollte an seiner Seite verweilen, besonders jetzt, wenn alle Blicke auf ihnen lagen. Ihre Ohren zuckten umher und schließlich zu einer Stimme, die es sogar vermochte, dass sich die Augen des Mädchens kurz an jene Stute hefteten, die gesprochen hatte. Ob sie hier die Leitstute war? Und wenn schon! Die Weiße hielt Rangordnung, besonders hier, für überflüssig. Dem einzigen, dem sie eine Antwort schuldig war, wäre Invictus und auch zu einem kleinen Teil dieser Schamane, dieser sie alle hierher beordert hatte, aber von diesem sah sie nichts in dieser Höhle.

Ihre Seelenspiegel blickten, jetzt wieder unter der Mähne, zu Invictus hinauf. Sie würde ihm das Reden überlassen und nur wenige Informationen preisgeben. Sie war das Gegenstück zu dem grauen Krieger, nichts weiter als ein zierliches Accessoire, was seine Reise angenehmer zu gestalten vermochte. Puppen konnten nicht sprechen, also schwieg unser Mädchen beharrlich vor sich hin. Einzig ihre Ohren verrieten, dass sie die andere Stute wohl verstanden hatte. Ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen, wärend ein einziger Gedanke ihr durch den Kopf jagte.

BTW: Invictus ;; dann Schamane und Co.

(schweigt ;; folgt Invicts ;; hört zu und macht sich eigene Gedanken)
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